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06.07.2015, 14:11:57

Ob an der traumhaften Costa Smeralda, wo die Superjachten der Megareichen vor Anker liegen, oder im zerklüfteten Südwesten, wo man es eher wild und rustikal mag – überall auf Sardinien weiß man die beiden am häufigsten angebauten Rebsorten der Insel zu schätzen.

Die rote Cannonau- (Grenache) und die weiße Vermentino-Traube sind die Basis der meisten leckeren Weine, die hier gekeltert werden. Daneben sind auch der süße Rote Giró, der leichte Monica und der weiße Torbato erwähnenswert. Weinkenner aus aller Welt schätzen die sardischen Tropfen aufgrund ihres „französischen“ Charakters. Die meisten Weißweine stammen aus dem etwas kühleren Norden, die vollen Rotweine aus dem Südwesten.

Winzergenossenschaften sind Standard auf Sardinien

Viele Weine auf Sardinien werden von Winzergenossenschaften produziert. Zu den bekanntesten gehört die Cantina de Santadi, die im Jahr 1960 gegründet wurde. In der Sulcis-Region im Südwesten der Insel gelegen, ist man hier seit den Achtzigerjahren auf die Herstellung von Qualitätsweinen spezialisiert. Neben sehr vollmundigen, aber auch preiswerten Tropfen wie dem Vermentino „Villa Solais“ finden sich auch absolute Spitzengewächse wie der opulente „Terre Brune“ im Sortiment des Weinguts. Regelmäßig bekommt er höchste Auszeichnungen, darunter „Drei Gläser“ im „Gambero Rosso“, der italienischen Weinbibel. Der „Terre Brune“ wird 16 Monate im Barrique ausgebaut und betört mit seiner leichten Kakaonote.

Weinanbau seit dem 9. Jahrhundert v. Chr.

Die sonnenverwöhnte Insel verfügt trotz der vielen Gebirge über eine Rebfläche von mehr als 43.000 Hektar. Zum Vergleich: Österreich liegt bei etwa 45.000 Hektar. Die ersten Rebflächen sollen schon im 9. Jahrhundert v. Chr. entstanden sein. Jedenfalls glauben das Wissenschaftler, die 1992 eine braune Substanz analysierten, die bei Ausgrabungen entdeckt wurde und sich als Wein entpuppte. Sardinien, das schon in der Antike immer neuen Herren diente, gehörte später zu Spanien (1516 bis 1713), zu Österreich und zum Hause Savoyen. Es heißt, dass der einzigartige Charakter der sardischen Weine auf diese wechselvolle Geschichte zurückgehe, weil jeder Eroberer seine eigenen Trauben im Gepäck hatte. Doch erst seit wenigen Jahrzehnten produziert man hier Weine, die auch international Anerkennung finden. Zuvor wurden sardische Weine häufig dazu benutzt, andere Weine zu veredeln.

Übrigens müssen Sie sich nicht wundern, dass sich auf Sardinien der Schraubverschluss noch nicht so durchgesetzt hat wie anderswo: Frühere Generationen haben hier unzählige Korkeichen gepflanzt, die das Bild der Insel prägen. Wer würde da zu einem zwar praktischen, aber doch wesentlich weniger stilvollen Aluverschluss greifen? Das ploppende Geräusch, das Korken und Flasche beim Öffnen produzieren, gehört auf Sardinien zum Weingenuss zwingend dazu.

Bild: © Thinkstock, 474056114, iStock, gianluigibec77

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