
Die einzig richtige lautet jedoch Friulano. Aus gutem Grund: In dem Namen spiegelt sich die Heimat des Weißweins wider, das Friaul in der norditalienischen Region Friaul-Julisch-Venetien.
Friulano – der Name ist Programm
Bis 2007 prangte auf den Etiketten der Weinflaschen aus dem Friaul noch „Tocai Friulano“. Das störte eigentlich auch niemanden – außer die Ungarn. Die haben nämlichen ihren eigenen Tokajer, einen traditionsreichen Süßwein aus der gleichnamigen Weinanbauregion in Nordungarn. Um Verwechslungen zu vermeiden und die geografische Herkunftsbezeichnung zu schützen, wurde das Weinrecht gerichtlich angepasst: Seither dürfen nur noch die ungarischen Süßweine Tokajer heißen. Die Friulano-Weine aus Italien mussten sich von ihrem „Tocai“ im Namen trennen.
Der charaktervolle Weißwein heißt also nur noch Friulano. Die Friulano-Traube wurde übrigens lange für eine autochthone Rebsorte gehalten, eine in Friaul entstandene, einheimische Art. Forscher haben jedoch herausgefunden: Die Friulano-Rebe ist eng verwandt mit Sauvignon Blanc und stammt ursprünglich aus dem Süden Frankreichs. Vorstöße, den Friulano deshalb Sauvignon Vert oder Sauvignonasse zu nennen, wurden wieder verworfen: zu viel Frankreich, zu wenig Italien.
Blumiges Bukett, süße Aromen – so schmecken Friulano-Weine
Name hin, Ursprung her – beim Wein zählt der Geschmack. Und damit kann ein Friulano eindeutig punkten: Die goldgelben Weißweine verführen die Nase mit einem blumigen Bukett. Der Gaumen erfreut sich an fruchtigen Noten von Zitrusfrüchten und Apfel, manchmal auch von Heu, Kräutern, Akazien- und Mandelblüten. Kenner bevorzugen reinsortige Friulano-Weine. Bei ihrem Anbau geht es um Qualität statt um Quantität. Die konzentrierten Inhaltsstoffe sorgen für höhere Alkoholgehalte, gehaltvolle Aromen und eine meist intensive Süße. Weiter verbreitet und erschwinglicher, weil im großflächigen DOC-Gebiet Friuli Grave angebaut, sind allerdings die unkomplizierten trockenen Friulano-Weine und die Cuvées.
Was für eine Flasche Friulano Sie auch in die Hände bekommen: Der Wein eignet sich hervorragend, um in einer legeren Weinbar den Feierabend einzuläuten. Ebenso ist er ein eleganter Begleiter zu einem feinen Dinner. Wer dabei dem Friaul, der Heimat des Weins treu bleiben möchte, verspeist zu einem Glas Friulano italienisches Brot samt der regionalen Schinkenspezialität San Daniele. Oder das typische Pfannengericht Frico mit dem ebenfalls aus Friaul stammenden Montasio-Käse. Ein Hochgenuss!
Bild: © Fotolia, 100005222, Dasha Petrenko
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